Auf zur Wahl: Am Sonntag geht’s los

Ab in den Müll: Zur Bundestagswahl werden die Lübecker ihre Stimme in 240-Liter-Mülltonnen werfen. Das sind die neuen Urnen der Stadt. Denn die Wahlzettel werden immer länger, weil es immer mehr Kandidaten gibt. Nun passten die vielen Stimmzettel nicht mehr in die alten Urnen.

Lübeck. Mülltonne statt Wahlurne – das wird ein Staunen bei den 167000 wahlberechtigten Lübeckern auslösen. Wenn sie am Sonntag in eines der 111 Wahllokale gehen und ihre Kreuze auf dem Stimmzettel machen, müssen sie ihn anschließend in die Tonne werfen. Ungewöhnlich. Immerhin: Die neu angeschafften Wahlurnen sind in den lübschen Farben gehalten. Der Deckel ist rot, der Rest der Tonne weiß – und darauf der Adler der Hansestadt. Nicht jeder ist überzeugt von dieser Optik. Die Mülltonnen werden selbst auf Rathausfluren skeptisch gesehen. Denn unweigerlich taucht die Frage auf: Ist meine Stimme für die Tonne? Nun, das würden Würdenträger vehement verneinen. Experten sagen eher: Es kommt darauf an, wie der Wähler seine Kreuze verteilt.

Denn mit der Erststimme wird einer der sieben Kandidaten gewählt. …

Mit der Zweitstimme sieht es anders aus. Damit werden die Parteien gewählt – und es zählt jede Stimme und entscheidet, mit wie vielen Abgeordneten eine Partei später im Bundestag vertreten ist. Es stehen zwölf Parteien zur Wahl: SPD und CDU sowie FDP, Grüne und Linke. Am rechten Rand positionieren sich AfD und NPD und am extrem linken Rand die MLPD. Die Freien Wähler stellen sich zur Wahl sowie die ÖDP (Ökologisch-Demokratischen Partei) und die Ein-Themen-Partei BGE (Bündnis Grundeinkommen).

Die Ergebnisse der Bundestagswahl präsentiert die Stadt in der Großen Börse im Rathaus – ab 18 Uhr. Dort sind auch die Gymnasiasten der Thomas-Mann- Schule vor Ort – und veröffentlichen um 18 Uhr ihre Wahlprognose. Die Schüler stehen vor den Wahllokalen und fragen die Lübecker, wo sie ihr Kreuz gemacht haben… Bürgermeister Bernd Saxe (SPD) hofft, dass viele Lübecker zur Bundestagswahl gehen. Saxe: „Wählen Sie, was Sie wollen. Aber wählen Sie!“
Alle Infos auf: www.ln-online.de/bundestagswahl

Josephine von Zastrow

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