Kleinere Parteien zur Bundestagswahl: Ohne Aussicht auf Erfolg
Lüneburg. Für den Mangel an Landärzten haben sie ein Rezept: Die Tierärzte sollten die medizinische Versorgung der Menschen abseits der Ballungsräume mit übernehmen. Allzu ernst sollte man diesen Vorschlag nicht nehmen von einer Partei, die postuliert, Erdogan nach Deutschland locken, gefangen nehmen und gegen Deniz Yücel austauschen zu wollen, und die sich statt für eine Mietpreisbremse für eine Bierpreisbremse starkmacht.

Diese Partei, die sich der Einfachheit halber nur „Die Partei“ nennt und die einst von den Machern des Satire-Magazins „Titanic“ gegründet worden war, hat gerade noch rechtzeitig zur Bundestagswahl auch einen Lüneburger Ableger.

Die Sache ist Ernst

Bündnis Grundeinkommen

Die Einthemapartei „Bündnis Grundeinkommen“ feiert sich am Sonntag selbst, dazu wollen die sieben Parteimitglieder und rund 20 aktive Unterstützer auf dem Bauwagenplatz „Fango“ am Lüneburger Stadtrand an einer Feuerschale zusammensitzen. „Wir feiern, was wir geschafft haben“, sagt Ilka Eschricht, „das war eine anstrengende, aber auch sehr spannende Zeit“.

Das Bündnis, das ein Einkommen für alle ohne Bedingungen fordert, existiert seit September vergangenen Jahres. Der Lüneburger Stammtisch hat sich erst im Januar etabliert. Und in kürzester Zeit hat die Partei, die sich als Initiative sieht, in Deutschland so viele Unterschriften sammeln können, dass sie nun in allen Bundesländern auf dem Wahlzettel stehen wird. Eschricht hält das Ziel schon für erreicht. „Wir sind mit so vielen Menschen in Kontakt gekommen, konnten das Thema voranbringen.“

Die Partei hat nicht nur Unterschriften gesammelt und zum Stammtisch geladen, sondern auch Veranstaltungen organisiert. Dadurch hätten viele überhaupt erst erfahren, was sich eigentlich hinter einem bedingungslosen Grundeinkommen verbirgt. Die Lüneburger werden nach der Wahl weiter für das Thema kämpfen, „es ist uns eine Herzensangelegenheit“.

Von Alexander Hempelmann und Anna Paarmann

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