14 375 Ochtruper dürfen am 14. Mai ihr Kreuz machen

Am 14. Mai wird in Nordrhein Westfalen ein neuer Landtag gewählt. Auch im Ochtruper Rathaus rüsten sich die Verantwortlichen für diesen Tag. In der Töpferstadt sind 14 375 Bürger wahlberechtigt. Sie können ihre Stimmen in elf Wahlbezirken abgeben – oder per Briefwahl.

Von Anne Steven

Bei einer Sache ist sich Manfred Wiggenhorn, Ordnungsamtsmitarbeiter bei der Stadt Ochtrup, ziemlich sicher: „Der Anteil der Briefwähler wird wieder höher sein als beim letzten Mal.“ Am 14. Mai (Sonntag) wird in Nordrhein-Westfalen ein neuer Landtag gewählt. Übrigens die zweite Wahl in diesem Jahr, schließlich steht im September noch die Bundestagswahl an. Und das bedeutet zusätzliche Arbeit für die Stadtverwaltung.

Die Töpferstadt gehört mit Metelen, Wettringen, Neuenkirchen, Steinfurt, Horstmar, Laer, Nordwalde, Altenberge und Greven zum Wahlkreis Steinfurt I. Aufgabe der Verwaltung ist es, vor Ort die Wahl durchzuführen, die Stimmzettel auszuzählen und an den Kreis Steinfurt zu übermitteln.

Insgesamt sind in Ochtrup 14 375 Bürger wahlberechtigt. Die Wahlbenachrichtigungen werden zu einem Großteil voraussichtlich erst nach Ostern zugestellt. Sobald diese jedoch vorliegen, kann eine Briefwahl beantragt werden. In der jüngeren Vergangenheit haben das immer mehr Ochtruper getan. Waren es bei der letzten Landtagswahl 2012 noch 16 Prozent und damit 2287 Wähler, stieg die Zahl ein Jahr später bei der Bundestagswahl 2013 auf 23 Prozent. Damals gaben 3303 Ochtruper ihre Stimmen vorab im Rathaus ab. „Der Freizeitwert ist an einem Sonntag einfach sehr hoch“, weiß die Erste Beigeordnete Birgit Stening.Für sie und die anderen Mitarbeiter der Verwaltung – Manfred Wiggenhorn schätzt, dass es etwa 60 bis 70 sein werden – spielt das am Wahlsonntag jedoch keine Rolle. Sie werden arbeiten müssen.

Insgesamt wird es elf Wahlbezirke in Ochtrup geben. Das sind sechs weniger als bei der Kommunalwahl. „Die Hälfte des Ochtruper Rates – 17 Sitze – wird mit Direktkandidaten besetzt“, erklärt Birgit Stening, warum bei der Kommunalwahl mehr Wahlbezirke ausgewiesen werden müssen. Bei den Landtagswahlen sei das anders. Da müsse die Stadt nicht auf eine gerechte Verteilung der Wahlbezirke achten und könne deshalb mit weniger Wahllokalen arbeiten. Das bedeutet, sie benötigt auch weniger Wahlhelfer.

Der kleinste Wahlbezirk ist die Oster-Bauerschaft. Dort können 614 Bürger ihre Stimmen in der Gaststätte „Happens Hof“ abgeben. Ein Großteil der Ochtruper – nämlich 1982 – wird im Arche-Noah-Kindergarten zur Wahl schreiten. Es ist der größte Wahlbezirk. „Spätestens bei der nächsten Kommunalwahl müssen wir uns dort aber etwas einfallen lassen“, erklärt Manfred Wiggenhorn. Denn mit dem Baugebiet rund um den Buschlandweg, das sich stetig vergrößere, wachse eben auch die Zahl der Personen, die im Arche-Noah-Kindergarten wählen können. Diese Zahl werde irgendwann einfach zu groß.

Wie viele Menschen in Ochtrup sich überhaupt an der Wahl beteiligen werden, vermag der Ordnungsamtsmitarbeiter nicht abzuschätzen. Erfahrungsgemäß sei die Wahlbeteiligung bei Kommunal- und Bundestagswahlen immer höher als bei Landtags- oder Europawahlen. „Ich schätze, sie wird aber höher sein als beim letzten Mal“, meint Manfred Wiggenhorn und erntet dafür ein Kopfnicken der Ersten Beigeordneten.

Im Wahlbezirk 10 in der Vechtehalle in Langenhorst wird am Wahlsonntag übrigens das Meinungs- und Wahlforschungsinstitut Infratest dimap im Auftrag der ARD für die ersten Hochrechnungen eine Datenerhebung durchführen.

Was auf dem Stimmzettel geboten wird? Ein bunter Reigen der unterschiedlichsten Parteien. Auf der Landesliste für die Zweitstimmen sind insgesamt 31 Parteien verzeichnet – deutlich mehr als 2012 und zahlreiche neue Gruppierungen wie etwa die Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer (V-Partei), die Jugend- und Entwicklungspartei Deutschlands (JED), die Partei für Gesundheitsforschung, das Bündnis Grundeinkommen oder die Partei „Schöner Leben“. Für die Erststimmen stehen im Wahlkreis 81, Steinfurt I, insgesamt sechs Kandidaten von SPD, CDU, Grünen, FDP, Piraten und Linken zur Wahl.